Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Inhalt:

Aktuelle Projekte

A Land of Joiners. A Gender History of Volunteer Fire Departments in a Three-Border-Region of East Central Europe in Times of Political Transformation, 1918-1989

Marie Skłodowska-Curie Action Fellowship

Dr. Ana Kladnik
(unterstützt von Prof. Libora Oates-Indruchová)

Projektlaufzeit: März 2023 - Februar 2025
Förderhöhe: 184.000€

Dieses Projekt befasst sich mit der Geschichte Ostmitteleuropas (ECE) und konzentriert sich dabei auf nichtstaatliche Akteure und insbesondere auf freiwillige Vereinigungen. Es stellt die verbreitete Ansicht in Frage, dass Westeuropa (WE) und die atlantische Welt die authentische Wiege der Vereinigungen und einer angemessenen und gesunden Zivilgesellschaft sind (wie z.B. die USA, die oft als "Nation der Vereinsmeier" bezeichnet werden) und interpretiert freiwillige Vereinigungen in den MOEs als Variation und nicht als Abweichung von einem einzigartigen, aber universellen WE- und atlantischen Modell. Neue Studien zum Vereinsleben in den ECE legen nahe, dass etablierte theoretische Dichotomien wie staatlich/nicht-staatlich, staatlich/zivil, öffentlich/privat überwunden werden müssen, und argumentieren, dass freiwillige Vereine immer aktiv mit dem politischen Kontext interagierten und zu dessen Gestaltung beitrugen (Giomi/Petrungaro 2019). Die vorliegende Untersuchung versucht, diese Thesen zu revidieren, indem sie sich auf eine bestimmte freiwillige Vereinigung konzentriert, die Freiwilligen Feuerwehren (VFD), die in den ECE seit Mitte des 19. Jahrhunderts fast ununterbrochen unter demokratischen, autoritären und diktatorischen Regimen gleichermaßen existierten. Mit dem Fokus auf eine Sozialgeschichte von unten und transnationale Verbindungen wird diese Forschung der Frage nachgehen, auf welche Weise die politischen Brüche vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Ende des Kalten Krieges in der ECE die Mitgliederstruktur und die Geschlechterpolitik der VFDs verändert haben und wie die VFDs mit den politischen Brüchen interagiert und auf soziale Inklusion und Exklusion entlang der Geschlechterlinie reagiert haben. Das Projekt erstreckt sich auf das Gebiet des heutigen Österreich, Ungarn und Slowenien, genauer gesagt auf drei Regionen: Burgenland, Vas und Prekmurje, wo die Konzentration der VFD weltweit am höchsten ist. Indem es versucht, der Marginalisierung der Freiwilligenarbeit in der Sozialgeschichte der ECE und der ECE in der globalen Geschichte der Freiwilligenverbände entgegenzuwirken, leistet das Projekt einen Beitrag zu den aktuellen Debatten über Geschlechtergleichstellung und gleichberechtigte Teilhabe in der Europäischen Union.

...

Reckoning with dictatorship: the Czech Republic after 1989

Elise Richter Programme (FWF)

Dr. Muriel Blaive 
(unterstützt von Prof. Libora Oates-Indruchová)

Projektlaufzeit: Sept 2022 - Aug 2026
Förderhöhe: 350.000€

Als der Kommunismus in der Tschechoslowakei fiel, freuten sich zeitgenössische Beobachter:innen über das Gefühl, dass das neu befreite Land "nach Europa zurückkehrt". Kapitalismus und Demokratie hatten gesiegt, und der Wind der Geschichte schien in Richtung Fortschritt und kollektives Glück zu wehen. Oberflächlich betrachtet ist der tschechische Fall ein verblüffender Erfolg: Aus dem Land im sozialistischen Lager mit der höchsten Rate an kommunistischen Parteimitgliedern pro Kopf wurde innerhalb von fünfzehn Jahren ein vorbildlicher Übergangsstaat und ein Mitglied der EU. In Wirklichkeit verbirgt sich hinter dieser Fassade eine gespaltene Gesellschaft, was die Bewältigung ihrer kommunistischen Vergangenheit angeht. Daher ist der tschechische Fall ein interessantes Beispiel dafür, was man in Fragen der Bestrafung und Anerkennung, der Geschichte und Erinnerung, der Gerechtigkeit und des Unrechts tun oder nicht tun sollte. In diesem Projekt wird angestrebt, die Geschichte dieser Vergangenheitsbewältigung von 1989 bis heute zu schreiben. Es wird von der Annahme ausgegangen, dass eine tiefe Kenntnis der kommunistischen Vergangenheit notwendig ist, um die Erinnerungspolitik des Landes nach 1989 vollständig zu verstehen. Folgende Gesichtspunkte sind dabei von Belang: Was ist mit den verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren zu tun (Überprüfungspolitik, juristische Maßnahmen, Gesetze in Bezug auf die Vergangenheit); wie geht man mit den Dokumenten um (Archivpolitik, Erkenntnistheorie); wie schreibt man die Geschichte des Kommunismus (Geschichtsschreibung); wie erinnert man sich an diese Zeit (Gedächtnisforschung). Im Wesentlichen werden alle diese Aspekte in ihrer gegenseitigen Wechselwirkung in einer interdisziplinären Perspektive diskutiert. Zwei Forschungsfragen leiten das Projekt: Wie repräsentativ ist das scheinbar dominante antikommunistische Narrativ für die Einstellung der Gesellschaft zur kommunistischen Vergangenheit? Und wenn Gerechtigkeit das Ziel des postkommunistischen Projekts war, warum wurde dann nicht auf die Kategorie des "Verbrechens gegen die Menschlichkeit" zurückgegriffen, um die rechtlichen Probleme zu umgehen, die sich aus der Beurteilung eines vergangenen diktatorischen Regimes ergeben? Der zu untersuchende Quellenkorpus kombiniert Primärquellen (politische, juristische und archivarische Dokumente, mündliche Interviews, Strategiepapiere von nichtstaatlichen Akteuren wie NRO) und Sekundärquellen (wissenschaftliche Literatur, Zeitungsartikel, Spiel- und Dokumentarfilme, Romane und Zeugenaussagen). Die Menge der zu erfassenden Literatur erfordert theoretische Vorkenntnisse in Geschichte, Soziologie, Politikwissenschaft, Anthropologie, Gender Studies und Transitional Justice Studies. Das Ziel dieses Projekts besteht darin, das von diesen Disziplinen gesammelte Wissen in Interaktion zu bringen, um ein umfassenderes Bild zu schaffen.

...

Everyday Creativity in (Post)Socialism: Theoretical and Methodological Scoping

Elisabeth List Fellowship (Universität Graz)

In diesem Projekt werden aktuelle Ansätze zur Alltagskreativität und ihren geschlechtspezifischen Aspekten unter besonderer Berücksichtigung des postsozialistischen zentral-, ost- und südosteuropäischen Raums untersucht. Drei Senior Fellows und zwei Junior Fellows arbeiten in diesem Rahmen an ihren individuellen Projekten. In diesem Kontext geht es v.a. um die Verbindung von Raum und (räumlicher) Kreativität als narratives Medium der Gesellschaftskritik und des politischen Handelns in den postsozialitischen Ländern. Ferner wird der Kreativität im Bereich der Textilproduktion sowie mit Blick auf die Literaturtheorie einer näherehn Analyse unterzogen.

Projektstart: Jänner 2022

Mitarbeiterinnen:

Prof. Libora Oates-Indruchová, Department of Sociology, University of Graz, Local Senior Fellow

Dr. Tereza Jiroutová Kynčlová, Department of History, Charles University, Czech Republic, Incoming Senior Fellow

Dr. Věra Sokolová, Department of History, Charles University, Czech Republic, Incoming Senior Fellow

Elisabeth Pedersen, BA MA, Junior Research Fellow

Aleksandra Fila, MA, Junior Research Fellow

Public Lecture Series (Info)

Interdisciplinary Workshop on Gender and Creativity Research (June 2nd-3rd, 2022) (PDF)

...

GenderedCoronaTime

März 2020 - laufend

In diesem Projekt werden von einem internationalen Forschungsteam die Auswirkungen der Abriegelung während der COVID-19-Krise mit Blick auf Familien mit Schulkindern untersucht. Die Maßnahmen, die von europäischen Regierungen erlassen wurden, um die Ausbreitung des Corona-Virus während der ersten Welle der Pandemie zu verhindern, brachten dramatische Veränderungen im Tagensablauf mit sich. Familien mit schulpflichtigen Kindern bzw. mit Kindern, die normalerweise in Kindertageststätten betreut wurden, mussten sich neuen Herausforderungen wie z.B. Arbeiten im Homeoffice mit gleichzeitiger Kindernbetreuung stellen. In diesem Projekt wird untersucht, in welcher Form die jeweiligen Regelungen die zeitliche Aufteilung der familiären Angelegenheiten unter den Paaren in 7 europäischen Ländern beeinflußt haben.

Kontakt

Geschlechtersoziologie & Gender Studies

Univ.-Prof. Dr.habil. PhD

Libora Oates-Indruchová

Institut für Soziologie

Telefon:+43 316 380 - 7086

Kontakt

Sekretariat

BA.

Eva Krasser

Telefon:+43 316 380 - 3540

Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Zusatzinformationen:

Ende dieses Seitenbereichs.