FSP 2: Forschungsprojekte
Laufende Projekte
International Social Survey Programme (ISSP) und Sozialer Survey Österreich (SSÖ)
Fördergeber: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Laufzeit: 1.3.2023-29.2.2027
Projektleitung: Markus Hadler und stv. Anja Eder
Projektpartner: Johann Bacher und Dimitri Prandner (JKU Linz), Wolfgang Aschauer (Paris-Lodron Universität Salzburg), Caroline Berghammer und Nadia Steiber (Universität Wien)
Projektbeschreibung: Der Soziale Survey Österreich (SSÖ) untersucht seit 1986 in Verbindung mit dem International Social Survey Programme (ISSP) den gesellschaftlichen Wandel, d.h. den Wandel der Sozialstruktur sowie Verhaltensweisen und Einstellungen der österreichischen Bevölkerung im Zeitverlauf und im globalen Vergleich. ISSP/SSÖ gehört zu den am längsten bestehenden allgemeinen Bevölkerungsumfragen.
ISSP/SSÖ beruht innerhalb Österreichs auf einer langjährigen, intensiven Kooperation zwischen Sozialwissenschaftler:innen an den Universitäten Graz, Linz, Salzburg und Wien. Die gesammelten Daten werden der sozialwissenschaftlichen Community in Österreich und auf internationaler Ebene Open Access zur Verfügung gestellt.
Das Projekt stellt sicher, dass die Daten für die zukünftigen Umfrage-Module zu den Themen „Digital Societies“, „National Identity and Citizenship“, „Work Orientations“ sowie „Role of Government“ auch in Österreich erhoben werden können. Diese Umfragemodule liefern wichtige Erkenntnisse zu höchstbrisanten Themen, die sowohl für Wissenschaft als auch für die Öffentlichkeit von Interesse sind.
Polarization in public opinion: Combining social surveys and big data analyses of Twitter
Fördergeber: Universität Graz & Technische Universität Graz
Laufzeit: 01.06.2020–31.05.2024
Projektleitung: Markus Hadler (Institut für Soziologie, Uni Graz) und Elisabeth Lex (Institute of Interactive Systems and Data Science, TU Graz)
Projektbeschreibung: Dieses interdisziplinäre Forschungsprojekt entspringt der Kooperation Route 63 zwischen der Universität Graz und der Technischen Universität Graz und wird von den Instituten für Soziologie (KFU) und Interactive Systems and Data Science (TUG) gemeinsam betrieben. Im Zentrum steht die Analyse der Polarisierung der öffentlichen Meinung zu diversen Themen. Aktuell wird diese hinsichtlich der COVID-19 Pandemie und der Klimakrise untersucht, mit besonderem Fokus auf die Akzeptanz von politischen Maßnahmen, generelle Besorgnis in der Bevölkerung und die Einstellung zum Ursprung des Virus bzw. Gründe für Klimaveränderungen. Dabei wird eine innovative Daten- und Methodenkombination eingesetzt: zum einen werden Daten mithilfe klassischer sozialwissenschaftlicher Umfragen erhoben und statistisch ausgewertet. Zum anderen werden Twitter-Analysen der öffentlichen Tweets der Umfrage-Teilnehmer:innen sowohl aus einer qualitativen sozialwissenschaftlichen Perspektive als auch der Computer Science Perspektive durchgeführt.
Digitize! Computational Social Sciences in der digitalen und sozialen Transformation
Fördergeber: Wissenschaftsministerium
Laufzeit: 2020–2023, gemeinsam mit den Universitäten Wien, Linz und Salzburg
Leitung des Standortes Graz: Markus Hadler und Anja Eder
Projektbeschreibung: Verschiedene Prozesse der Digitalisierung berühren sämtliche Bereiche der Gesellschaft. Für die Sozialwissenschaften bringen diese Veränderungen die Notwendigkeit mit sich, Instrumentarien und Praktiken aus dem Papierzeitalter neu zu denken. Die Weiterentwicklung digitaler Datenerhebungs- und Analyseverfahren zur Analyse, Reflexion und Gestaltung gesellschaftlicher und politischer Transformationsprozesse steht daher im Mittelpunkt der Zukunftsausrichtung sozialwissenschaftlicher Hochschullehre und Forschung. Neue digitale Datenformate erfordern die Etablierung neuer forschungsethischer und datenschutzrechtlicher Standards, wobei zwischen systemischen und individuellen Nutzen einerseits und Risiken andererseits abgewogen werden muss. Im Zentrum des Projektes steht eine ganzheitliche, juristisch und ethisch fundierte, reflektierte Nutzbarmachung von digitalen Forschungsdaten und Analyseverfahren durch und für die Sozialwissenschaften, die den unterschiedlichen Fachkulturen gerecht wird.
Arbeitskräftemangel und Qualität von Arbeit - AQUA
Fördergeberin: Arbeiterkammer Wien
Laufzeit: Mai 2024 – Jänner 2025
Projektleitung: Bettina Stadler
Projektmitarbeiter: Moritz Koch (Student im Bachelor Soziologie)
Projektbeschreibung: Die Frage wie und was in Zukunft gearbeitet werden soll, wird aktuell vor allem in Zusammenhang mit dem (Fach-)Arbeitskräftemangel diskutiert. Obwohl derzeit die Zahl der Arbeitslosen wieder etwas ansteigt, gibt es in vielen Bereichen des österreichischen Arbeitsmarktes einen Mangel an (Fach-)Arbeitskräften. Ein Ende dieses Mangels ist nicht abzusehen.
Mit unserem Forschungsprojekt wird auf Basis quantitativer Daten untersucht, welche Bereiche des Arbeitsmarktes in den letzten beiden Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen haben, d.h. wo mehr Personen arbeiten, und mehr Arbeitsstunden geleistet werden, und welche Berufe und Segmente an Bedeutung verloren haben. Dem gegenübergestellt werden Analysen von Daten zu offenen Stellen aus einer Unternehmensbefragung.
Zentral für das Projekt sind Fragen nach einem Zusammenhang der Verschiebungen am Arbeitsmarkt mit der Qualität der Beschäftigung und möglichen Polarisierungstendenzen am Arbeitsmarkt. International vorliegende Befunde einer zunehmenden Polarisierung von Arbeitsmärkten, d.h. der Dominanz von prekären, niedrig qualifizierten Jobs und hochqualifizierten, gut ausgestatteten Arbeitsplätzen, konnten bisher für Österreich nicht bestätigt werden.
Torero - Fueling a sustainable future
Geldgeberin: EU (Europäische Kommission)
Laufzeit: 2019–2024
Projektleitung für Standort Universität Graz: Markus Hadler
Projektbeschreibung: Das Horizon 2020-Projekt TORERO (gestartet im Mai 2017) wurde von der Europäischen Kommission finanziell unterstützt, um ein kosten-, ressourcen- und energieeffizientes Technologiekonzept für die Produktion von Bioethanol aus einem vollständig integrierten Holzabfallrohstoff in einem funktionierenden Stahlwerk in folgender Form zu demonstrieren: • Holzabfälle werden durch Torrefizierung in Biokohle umgewandelt • Biocoal ersetzt fossile Kohlepulver in einem Stahlwerks-Hochofen • Kohlenmonoxid in Hochofenabgasen wird mikrobiell zu Bioethanol fermentiert • Material- und Energieschleifen des Prozesses sind zu einem großen Teil geschlossen.
Jedes Stahlwerk, das dieses Konzept umsetzt, wird pro Jahr mindestens 80 Millionen Liter Bioethanol produzieren können. Dieses Projekt schafft eine Wertschöpfungskette für Holzabfälle, für die es derzeit keine attraktiven Anwendungen gibt. Das Torero-Projekt soll ein wettbewerbsfähiges Verfahren für die Bioethanol-Produktion von Non-Food-Rohstoffen aufzeigen. Verglichen mit der derzeitigen Produktion auf der Basis von Zellulose-Bioethanol ist die Torero-Innovation um einiges effizienter. Torero und das Schwesterprojekt Steelanol sind die einzigen H2020-Projekte, die einen Produktionsprozess für Biokraftstoffe demonstrieren, der in eine bestehende, voll funktionsfähige industrielle Großanlage integriert ist. Alle anderen H2020-Lösungen müssen neu gebaut werden, wenn sie jemals den vollen industriellen Maßstab erreichen. Torero ist eine Zusatztechnologie, mit der bestehende Anlagen des Stahlsektors aufgerüstet werden können – eine Branche, die aktiv nach technologischen Lösungen sucht, um ihre Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Das Konsortium besteht aus der gesamten Wertschöpfungskette, der Industriebetriebe ArcelorMittal und Van Gansewinkel, den beiden Expertenforschungsorganisationen Joanneum Research und der Chalmers Technical University und dem Torrefizierungstechnologie-Anbieter Torr-Coal. Die Universität Graz (Abteilung für Soziologie) übernimmt Disseminationsarbeiten und arbeitet an der Social Impact Studie.
Abgeschlossene Projekte
Die Messung C02 relevanter Umweltverhalten und anderer Umwelteinstellungen mittels Umfragen
Fördergeber: Österreichische Nationalbank
Laufzeit: 2019–2021
Leitung: Markus Hadler
Projektbeschreibung: Österreich hat sich im Pariser Klimaabkommen dazu verpflichtet, die Treibhausgas-Emissionen in den nächsten Jahrzehnten dramatisch zu senken. Aktuell werden in der Forschung solche Emissionen vorwiegend auf nationaler Ebene erfasst und auf Grundlage von Durchschnittswerten pro Kopf diskutiert. Eine solche Näherung erlaubt keine zuverlässigen Aussagen über die Rolle verschiedener sozialer Gruppen in Bezug auf Klimawandel und Emissionsbilanz. Bestehende Erhebungen von Umweltverhalten erlauben andererseits zwar Aussagen über den Zusammenhang von Verhalten, Einstellungen und der Bereitschaft zu Veränderungen, wurden aber nicht für das treibhausgasrelevante Verhalten der Bevölkerung entwickelt. Dieses Projekt will diese Lücke schließen, das CO2- relevante Verhalten der österreichischen Bevölkerung erheben, die Einflussfaktoren auf die verschiedenen Verhalten testen und so zur Erreichung des Paris Zieles beitragen.
COSSDA - COVID 19 Social Science Data Hub Austria
Auftraggeber: BMBWF
Laufzeit: 04/2020–12/2021
Projektteam: Otto Bodi-Fernandez, Manfred Herzog, Lorenz Makula
Link: COVID-19 Dataverse
Projektbeschreibung: AUSSDA hat mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) das Projekt COSSDA – COVID-19 Social Science Data Hub Austria gestartet. Es bietet der Forschungscommunity eine Grundlage für empirische Analysen zu COVID-19 Themen in Österreich und darüber hinaus.
COSSDA baut auf dem Vorgängerprojekt COVID-19 Data Fast Track Publishing auf und stellt sicher, dass die nachnutzbaren Forschungsdaten sozialwissenschaftlicher COVID-Studien in Österreich an einem Ort gesammelt, nachhaltig archiviert und möglichst zeitnah nach den FAIR-Data-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) zur Verfügung gestellt werden.
COVID-19 Data Fast Track Publishing
Auftraggeber: BMBWF
Dauer: 07/2020–03/2021
Link: COVID-19 Dataverse
Projektteam: Otto Bodi-Fernandez, Manfred Herzog, Lorenz Makula
Projektbeschreibung: Angesichts der globalen Pandemie teilen Forschende auf der ganzen Welt ihre Erhebungsdaten mit Kolleg:innen, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Die Forschung konzentriert sich auch auf die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. Seit Beginn der Krise wurden in Österreich zahlreiche sozialwissenschaftliche Daten erhoben, die sich sowohl mit der Verbreitung des Virus als auch mit den sozialen Folgen befassen. Um diese hochaktuellen Daten möglichst zeitnah der wissenschaftlichen Community zur Verfügung zu stellen, hat AUSSDA mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) das Projekt COVID-19 Data Fast Track Publishing gestartet. Damit können COVID-19-Daten bei AUSSDA im Schnellverfahren verfügbar gemacht werden.
Das Projekt wird vom AUSSDA-Standort der Universität Graz, das am Institut für Soziologie angesiedelt ist, koordiniert und durchgeführt.
SoWiDat (Sozialwissenschaftliche Dateninfrastruktur) - Österreich
Finanzierung: Hochschulraum-Strukturmittel (HRSM) Projekt des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung
Laufzeit: 2017–2021
MitarbeiterInnen am Standort Graz: Franz Höllinger und Markus Hadler (Leitung), Christoph Glatz, Anja Eder und Otto Bodi
Projektbeschreibung: SoWiDat-Österreich ist ein Kooperationsprojekt der Soziologieinstitute der Universitäten Graz (Lead), Linz, Salzburg und Wien zur Erhebung und Nutzung von Daten der gesellschaftlichen Dauerbeobachtung in Österreich. Ziele des Projekts sind die Konzeption und Durchführung des Sozialen Survey Österreich (SSÖ) in Verbindung mit dem International Social Survey Programme (ISSP), die Archivierung der Daten im Österreichischen Sozialwissenschaftlichen Datenarchiv AUSSDA, Datenanalyse und Erstellung gemeinsamer Publikationen, sowie begleitende Methodenforschung.
Perspektiven für bäuerliche Familien in Österreich
Fördergeber: FWF
Laufzeit: 10/2013-9/2016
Projektteam: : Franz Höllinger, Sabine Haring-Mosbacher, Anja Eder (Eva-Maria Griesbacher, Maria Maierhofer, Bernd Promitzer und Katharina Thünauer)
Projektbeschreibung: Bäuerliche Familienbetriebe stehen heute vor zwei großen Herausforderungen: Da die Agrarpreise aufgrund der technischen Entwicklung und der Globalisierung der Märkte sehr niedrig sind, können viele Bauern ihre materielle Existenz nur dann sichern, wenn sie neue Produktions- und Marketingkonzepte entwickeln. Zugleich ist es nötig, dass Bauern und Bäuerinnen neue Modelle des Familienlebens finden, welche die Erfordernisse der bäuerlichen Familienwirtschaft mit den postmodernen Vorstellungen und Idealen von Partnerschaft, Familie und Freizeitleben miteinander in Einklang bringen. In diesem Forschungsprojekt soll daher untersucht werden, wie Bauern und Bäuerinnen ihre betriebliche und familiäre Situation wahrnehmen und bewerten und welche Ideen und Strategien sie entwickeln, um sowohl in wirtschaftlicher als auch in privater Hinsicht eine gute Lebensqualität zu erreichen.
Wahrnehmung und Bewertung der sozialen Ungleichheit. Österreich im internationalen Vergleich
Fördergeber: Jubiläumsfond der Nationalbank
Laufzeit: 2010-2011
Projektteam: Max Haller (Leitung), Bernadette Müller
Freizeit und Sport im internationalen Vergleich
Fördergeber: Wissenschaftsabteilung der Landesregierung Steiermark
Laufzeit: 2010-2011
Projektteam: Max Haller (Leitung), Bernadette Müller
Verbreitung und Bedeutung der New Age-Spiritualität in Österreich
Fördergeber: FWF
Laufzeit: 2007-2010
Projektteam: Franz Höllinger (Leitung), Thomas Tripold, Gabriele Diesel, Michael Longhino
Sozialstruktur Österreichs im Wandel
Fördergeber: FWF
Laufzeit: 2007-2008
Projektleitung: Max Haller
Nationale Identität und Staatsbürgerschaft
Fördergeber: FWF
Laufzeit: 2004-2006
Projektteam: Max Haller (Leitung), Bernadette Müller, Regina Ressler