FSP 3: Forschungsprojekte
ChanGe DigiTs: Chancen, Herausforderungen und Gestaltungspotentiale der digitalen Transformation in der sozialen Selbstverwaltung
Fördergeberin: Deutsche Rentenversicherung Bund
Laufzeit: 1.10.2024-30.9.2026
Projektleitung: Juliane Jarke und Anja Eder im Verbund mit Tanja Klenk (Verwaltungswissenschaft, Helmut-Schmid-Universität Hamburg)
Die digitale Transformation trifft in Deutschland mit einem weiteren gesellschaftlichen Transformationsprozess von nicht zu unterschätzendem Ausmaß zusammen: dem demographischen Wandel. Denkt man die beiden gesellschaftlichen Großtrends zusammen, so kommt der Deutschen Rentenversicherung als zentraler Akteurin der sozialen Selbstverwaltung eine wichtige Rolle zu. Für eine wachsende Zahl von Bürger:innen wird die Rentenversicherung zu dem Ort, an dem sich Staatlichkeit materialisiert und im Alltag erfahrbar wird. Das Forschungsvorhaben untersucht, (1) wie sich die Strukturen, Prozesse und Praktiken der sozialen Selbstverwaltung durch Digitalisierung wandeln, (2) welche Chancen und Herausforderungen damit verbundenen sind und (3) welchen Beitrag die soziale Selbstverwaltung zu einem inklusiven und bürger:innenorientierten digitalen Staat leisten kann.
MemorAI Styria
Fördergeber: Zukunftsfonds Steiermark
Laufzeit: 1.5.2024-30.4.2025
Projektleitung: Guilherme Maia de Oliveira Wood (Institut für Psychologie), Juliane Jarke (Business Analytics and Data Science-Center und Institut für Soziologie), Elisabeth Staudegger (Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen) und Thomas Gremsl (Institut für Ethik und Gesellschaftslehre)
In diesem Forschungsprojekt wird ein interdisziplinares Forschungsteam die Potenziale und Risiken von Neurotechnologien in Verbindung mit AI-Anwendungen im Kontext von Demenz erforschen. Das Projekt geht aus einer Studie des Forschungsteams für das Europäische Parlament hervor und soll die Expertise zu Neurotechnologien in den Steiermark weiter stärken. Im Anschluss an die EU-Studie, soll das Forschungsprojekt dazu dienen, die bestehende Neurotechnologie-AI-Landschaft der Steiermark zu bewerten und Empfehlungen für die weitere Entwicklung und Anwendung dieser Technologien zu formulieren. Es zielt darauf ab, die Pflege und Betreuung älterer Menschen zu verbessern und gleichzeitig ethische, rechtliche und gesellschaftliche Fragen zu berücksichtigen.
Scoping Workshop "Partizipation als Zu-Mutung: Konflikt, Offenheit und Aufwand als Zu-Mutungen (in) der partizipativen Forschung"
Fördergeberin: Volkswagenstiftung
Laufzeit: November 2024
Projektleitung: Juliane Jarke (Universität Graz), Stefanie Büchner (Universität Hannover), Irina Zakharova (Universität Hannover) und Heidrun Allert (Universität Kiel)
Die Förderung erlaubt ein dreitägiges Treffen von 30 interdisziplinären Wissenschaftler:innen aus dem D-AC-H-Raum im Schloss Herrenhaus in Hannover. Die Teilnehmer:innen setzen sich konzeptuell-theoretisch wie empirisch mit Fragen der Teilhabe und Partizipation in einer digitalisierten Gesellschaft auseinander. Die Ergebnisse des Austauschs sollen in einem Positionspapier veröffentlicht werden, welches die realen Anforderungen von Partizipationsprojekten diskutiert und sichtbar macht sowie forschungspolitische Ideen für Reviews und Forschungsförderung entwickelt.
Neurorights: The protection of mental privacy in the area of neuroscience
Fördergeber: Europäisches Parlament
Laufzeit: 2023-2024
Projektleiterinnen: Juliane Jarke und Gwendolin Barnard
Diese Studie befasst sich mit den rechtlichen, ethischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Entwicklung von Neuroenhancement-Technologien. Außerdem wird die Notwendigkeit der Verabschiedung und Entwicklung eines neuen Rechts- und Regulierungsrahmens auf EU-Ebene bewertet. Solche Regelungen sollen Rechtssicherheit für die Entwicklung und Kommerzialisierung solcher Technologien schaffen und gleichzeitig Garantien gegen möglichen Missbrauch und Schäden bieten.
Kooperationspartner:innen: Prof. Dr. Guilherme Wood (Psychologie), Prof. Dr. Elisabeth Staudegger (Rechtswissenschaft), Prof. Dr. Thomas Gremsl (Sozialethik)
Neurorights: how to protect mental privancy in the area of neuroscience? (Video)
Mobiles "Scientific Emergency Operation Center / SEOC"
Projekt: ARGUS-FLEX
Projektpartner: Joanneum-Research, TU-Graz, Montan-Universität, UAR-Robotics, BMI, BM f. Landesverteidigung, National Disaster Reduction Center of China
Laufzeit: 2019-2021
Projektleiter: Gerhard Grossmann
Projektbeschreibung: Großschadensereignisse, Krisen- und Katastrophensituationen stellen enorme Anforderungen an Behörden und Einsatzorganisationen sowie an die betroffene Bevölkerung. Dynamische Änderungen in den Sicherheitslagen erfordern rasche Entscheidungsprozesse, um effiziente und gezielte Maßnahmen setzen zu können und den Schutz von Menschleben und kritischer Infrastruktur sowie die Reduktion von Sach- und Umweltauswirkungen zu ermöglichen. National wie international werden im Bereich der Krisen- und Katastrophenbewältigung verschiedene Systeme für die Führungsunterstützung und die Stabsarbeit eingesetzt, beispielsweise das "Emergency Response Coordination Center / ERCC". Das am Institut für Soziologie / Medizinsoziologie und Katastrophenforschung entwickelte mobile Scientifc Emergency Operation Center / SEOC ist eine Kommunikations- und Informationsplattform vor Ort (die SEOC befindet sich in einem Einsatzcontainer, der auf einem geländegängigen Bundesheer-LKW aufliegt, mit einer kompletten Notarztausrüstung sowie einem eigenem Kommunikationssystem und einer umfangreichen Datenbank ausgerüstet ist und über eine Satellitenanbindung verfügt). Einerseits werden somit die Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung im Not- bzw. Katastrophenfall dokumentiert, andererseits werden diese dann gezielt an die jeweiligen Einsatzkräfte weitergegeben. Durch die Möglichkeit der Zuhilfenahme von geographischen-Informationssystemen (GIS) können über die SEOC zeitnahe Risikoanalysen angefertigt werden, die dann den jeweiligen Einsatzleitstäben als Entscheidungsgrundlage dienen. Die SEOC wird bereits sehr erfolgreich bei SAR-Einsätzen (Search And Rescue) auf See am Seenotschiff "SEASTAR" in Triest eingesetzt. Im Rahmen des ARGUS-FLEX Projektes (Innovative Managementlösungen im Katastrophenmanagement) wurde der SEOC ebenfalls eine zentrale Rolle zur Optimierung von Resilienz im Katastrophenfall zugeteilt.
Auswirkungen, Chancen und Probleme der Integration von Flüchtlingen und MigrantInnen in den Arbeitsmarkt
Kooperationsprojekt mit dem AMS
Fördergeber: AMS Steiermark
Laufzeit: bis Ende 2018
Leitung: Johanna Muckenhuber
Projektbeschreibung: Die österreichische Gesellschaft steht durch die relativ hohe Anzahl an Flüchtlingen und Migrant:innen, die im letzten Jahr nach Österreich gekommen sind, vor großen Herausforderungen. Eine dieser Herausforderungen betrifft die Integration der Migrant:innen und Flüchtlinge in den österreichischen Arbeitsmarkt. Die Auswirkungen dieser Integration betreffen auf der einen Seite die Möglichkeiten, aber auch die Probleme für die Flüchtlinge und MigrantInnen selbst. Auf der anderen Seite sind aber auch Auswirkungen auf die österreichischen ArbeitnehmerInnen und auf den österreichischen Arbeitsmarkt zu erwarten. Das Projekt hat zum Ziel, beide Seiten zu analysieren und soll in zwei Stufen durchgeführt werden. Thema der ersten Stufe sind die Möglichkeiten und Probleme für die Flüchtlinge und MigrantInnen. Die erste Stufe wurde als Pilotprojekt angelegt und wird im Herbst 2017 durch eine Buchpublikation abgeschlossen. Thema der zweiten Stufe des Projektes sind die Auswirkungen der Integration von Flüchtlingen und MigrantInnen in den Arbeitsmarkt auf österreichische ArbeitnehmerInnen. Die zweite Stufe des Projektes wird bis Ende 2018 abgeschlossen.
Jugendliche im Spannungsfeld zwischen traditionellen und modernen Kulturen. Wechselseitige Anerkennung als zentrale Ressource für einen gelingenden Aufbau eines neuen Miteinanders
Fördergeber: Land Steiermark
Fördersumme: 92.401,49 €
Laufzeit: Februar 2017- Jänner 2019
Projektteam am Institut für Soziologie: Johanna Muckenhuber (Projektleitung), Karin Scaria-Braunstein; sowie: Annette Sprung (Inst. für Erziehungswissen- schaften), Gertraud Pantucek (Studiengang Sozialarbeit und Sozialmanagement, FH Joanneum), Verena Kiegerl (Interaktives Kinder- und Jugendtheater).
Projektbeschreibung: Das Projekt JuKult erforscht in einem interdisziplinären Ansatz die Lebenswelten steirischer Jugendlicher mit und ohne Migrationshintergrund mit dem Ziel, sowohl integrationsmobilisierende als auch –hemmende Faktoren aufzuspüren und Herausforderungen der interkulturellen Kommunikation und Interaktion zwischen den Jugendlichen benennbar zu machen. Im Fokus des Projektes stehen Identitätsbildungs- und Anerkennungsprozesse, die im schulischen und außerschulischen Zusammenleben der Jugendlichen die Möglichkeit der Schaffung einer neuen, gemeinsamen Jugendkultur eröffnen können. Im Rahmen einer Theaterintervention und dazugehöriger Begleitforschung soll ausprobiert und analysiert werden, inwiefern Jugendliche Bereitschaft zeigen, die Perspektiven anderer zu übernehmen und welche Aspekte dieser Intervention in den Alltag übertragbar sind. Mittels kreativer quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden sollen unter anderem auch die sozialen Netzwerke der Jugendlichen untersucht werden.
Green Care – Innovative Sozialprojekte am Bauernhof
Fördergeber: Land Steiermark
Fördersumme: 91.000 €
Laufzeit: 2017-2018
Projektteam am Institut für Soziologie: Anja Eder, Eva Griesbacher, Sabine Haring, Franz Höllinger (Projektleitung); sowie: Rudolf Egger (Inst. für Pädagogik), Günther Löschnigg (Inst. Für Arbeits- und Sozialrecht), Josef Hödl (Studiengang Sozialarbeit und Sozialmanagement, FH Joanneum), Dorit Haubenhofer (Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, Wien)
Projektbeschreibung: In diesem interdisziplinären Forschungsprojekt werden landwirtschaftliche Betriebe mit Green Care-Angeboten (Schule am Bauernhof, Gartentherapie, tiergestützte Intervention, Integrationsprojekte für Behinderte, psychisch Kranke u.dgl.) in der Steiermark untersucht. Wir gehen der Frage nach, welche sozioökonomischen und familiären Voraussetzungen für die Realisierung von Green Care auf landwirtschaftlichen Betrieben förderlich sind und welche Vor- und Nachteile diese Form der Erwerbskombination für landwirtschaftliche Betriebe sowie für die Green-Care Partner mit sich bringt. Parallel dazu werden die rechtlichen Rahmenbedingungen rund um Green Care analysiert. In der zweiten Projektphase wird aus sozialpädagogischer Perspektive analysiert, wie Green Care-Konzepte in die Praxis umgesetzt und von den beteiligten Akteuren beurteilt werden. Mit dem Forschungsprojekt soll ein Beitrag zur Erleichterung der Umsetzung des zukunftsweisenden Betriebskonzepts Green Care geleistet und der Weg zu innovativen Erwerbskombinationen in der steirischen Landwirtschaft geebnet werden.